Hannover. Es kommt nicht oft vor, dass ein belegtes Brot die Briten derart erzürnt – und den Rest der Welt gleichzeitig belustigt. Nun ist es aber passiert. Das Bild eines Sandwichs aus dem Edelkaufhaus Harrods in London löst derzeit jede Menge Diskussionen aus. Der Grund ist sein hoher Preis: 28 Pfund soll es kosten, das sind umgerechnet etwa 32 Euro.
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Menschen, die durch das Kaufhaus im noblen Stadtviertel Knightsbridge schlendern, schütteln entgeistert die Köpfe. In den sozialen Netzwerken empören sich viele Britinnen und Briten über das ihrer Ansicht nach unverschämte Angebot. Inzwischen ist das Brot fast schon eine kleine Touristenattraktion: In der Essenshalle von Harrods bleiben immer wieder Leute stehen, um das Sandwich zu fotografieren. Erklärt wird der hohe Preis mit den verwendeten Zutaten: Teures Wagyu-Rindfleisch, schwarzer Trüffel und das Sauerteigbrot, das lange gären und reifen muss, bevor es gebacken werden kann.
Doch auch wenn das Londoner Sandwich eine kleine Social-Media-Sensation geworden ist: Ganz ungewöhnlich sind derartige Preise eigentlich nicht. Im internationalen Vergleich ist die britische Kreation sogar noch relativ „günstig“.
Wirklich teuer: Luxussandwich in New York
Wenn Ihnen 32 Euro für ein belegtes Brot schon zu viel sind, dann blicken sie besser nicht über den großen Teich nach New York. Dort steht auf der Speisekarte des Lokals „Serendipity 3″ in Manhattan das „Quintessential Grilled Cheese Sandwich“ – und zwar für satte 214 US-Dollar. Laut dem Guinness-Buch der Rekorde aus dem Jahr 2014 handelt es sich um das teuerste Sandwich der Welt.
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Die Basis bilden zwei Scheiben französisches Champagnerbrot. Dieses wird mit Dom Pérignon hergestellt, zudem sind 23-karätige Goldblättchen in den Teig eingearbeitet. Bestrichen wird das Brot mit weißer Trüffelbutter. Belegt wird es mit Caciocavallo Podolico, einem seltenen Käse. Die Milch dafür stammt von Podolica-Kühen, die im Süden Italiens leben. Sie werden mit aromatischen Gräsern gefüttert, darunter etwa Fenchel, Wacholder, Lorbeer, Süßholz und wilde Erdbeeren.
Trüffel gelten bei Feinschmeckern als Delikatesse – auch bei der Zubereitung besonders edler Sandwiches kommen sie zum Einsatz.
© Quelle: dpa
Wer das Sandwich ausprobieren möchte, kann es aber nicht einfach so ordern. Es muss 48 Stunden im Voraus bestellt werden. Neben dem „Quintessential Grilled Cheese Sandwich“ hat das Restaurant auch noch andere Besonderheiten auf der Liste, darunter die teuersten Pommes frites der Welt. Sie werden aus besonderen Kartoffeln hergestellt, mit besonders teurem Salz gewürzt – und obendrein mit Trüffeln serviert. Kostenpunkt: 200 US-Dollar.
Als eines der teuersten Sandwiches Deutschlands gilt derweil die Kreation aus dem Hotel Vier Jahreszeiten in München, belegt mit Hummerschwänzen, Trüffeln und Kaviar. Als Beilage gibt es Fritten. Alles zusammen kostet dies 111 Euro.
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Der teuerste Döner der Welt
Über Dönerpreise wurde in den vergangenen Monaten immer wieder diskutiert. Die allgemeine Inflation zeigte auch hier ihre Auswirkungen: Die Zeiten, in denen der Döner als 3-Euro-Snack galt, sind lange vorbei. Vielerorts kostet er derzeit um die 5 Euro, Anfang des Jahres schossen die Preise mancherorts sogar in Richtung 10 Euro hoch.
All das ist aber nichts gegen den wohl teuersten Döner der Welt, der – nicht ganz überraschend – ebenfalls aus London stammt. 2016 wurde im Restaurant „Hazev“ im Viertel Canary Wharf ein Kebabteller für umgerechnet 1200 Euro angeboten. Der hohe Preis lag auch hier an den Zutaten: hochwertiges Gemüse, Olivenöl und ein 25 Jahre alter Essig. Als Fleisch wurde ebenfalls das teure Wagyu verwendet.
Der Döner ist mancherorts vom billigen Fastfood zum Edelsnack geworden.
© Quelle: Christian Modla
Als der teuerste deutsche Döner gilt der von Hans Kebab in München. Für deutlich günstigere 35 Euro erhält man hier eine Dönertasche mit Salat, roten Zwiebeln, Kresse, Schnittlauchsauce und Pastinakenpüree sowie ebenfalls dem teuren Wagyu-Fleisch. Wer die Premiumfleischtasche ausprobieren will, muss sie einen Tag im Voraus bestellen.
Angeboten wurden Dönertaschen mit Wagyu-Fleisch auch schon andernorts, etwa bei „Chickenstyle“ in Bochum. Hier kostete sie 30 Euro, war aber eine Woche nach dem Start im Frühjahr wegen des seltenen Fleisches bereits vergriffen. Im Hotel Adlon in Berlin zahlt man 29 Euro für einen Döner. Dieser besteht aus gegartem Kalbsfilet und frischen Trüffeln.
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Die teuerste Currywurst Deutschlands
Neben dem Döner zählt die Currywurst zu den beliebtesten deutschen Imbissgerichten. Wer ein besonders hochpreisiges Exemplar verspeisen möchte, muss möglicherweise ebenso ins Adlon in Berlin – hier kostet die Currywurst mit Pommes und Milchbrötchen stolze 23 Euro. Auf Norderney schlägt Starkoch Nelson Müller sogar noch einiges drauf, dort kostet die Currywurst 34 Euro.
Ein traditionelles deutsches Imbissgericht, das auch schon zu recht happigen Preisen angeboten wird: die Currywurst mit Pommes frites.
© Quelle: Volkswagen
All das ist aber nichts gegen das, was im vergangenen Jahr in Nürnberg angeboten wurde. Hier stand in der „Currywurst-Bar“ eine Wurst samt Beilagen für 99,90 Euro auf der Speisekarte. Teuer machte das Gericht aber nicht die Currywurst selbst. Es waren eher Trüffelpommes, Austern, Kaviar und eine Flasche Champagner, die allein schon bei 49 Euro lag.
Die Currywurst wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland erfunden. Nach offizieller Darstellung war es die 1999 verstorbene Gastronomin Herta Heuwer in Berlin, die ihre Sauce später auch patentieren ließ. Ob sie wohl gewollt hätte, dass ihre Erfindung einmal mit Austern und Kaviar serviert wird? Man kann es sich nur schwer vorstellen.
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Ein Burger für 5000 Dollar
Hamburger sind nicht zwangsläufig ein Luxusessen. Sie lassen sich schnell verspeisen, wenn man auf der Autobahn unterwegs ist und mal eben durch den Drive-in fahren will. In den vergangenen Jahren sind aber auch viele Burgerrestaurants in den Innenstädten aus dem Boden gesprossen, die deutlich teurere Produkte anbieten – häufig auch mit hochwertigem Black-Angus-Fleisch, das sich dann im Preis bemerkbar macht.
Doch mit dem mutmaßlich teuersten Burger der Welt, der sich in den USA finden lässt, können solche Angebote kaum mithalten. Auf der Speisekarte des berühmten Mandalay Bay Hotel in Las Vegas findet sich ein sogenannter Fleur Burger für 5000 Dollar. Auch dieser wird mit dem teuren Wagyu-Rundfleisch zubereitet, einem Stück gegrillter Foie gras sowie ein paar dünnen Scheiben frisch gehobelten schwarzen Trüffels.
Der gute, alte Hamburger ist preislich teils auch nicht mehr so günstig wie gewohnt.
© Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Das allein macht den Burger aber noch nicht so teuer. Es ist vielmehr der begleitende Wein, der dazu serviert wird und ganz besonders gut zu dem Burger passen soll. Dabei handelt es sich um eine Flasche Château Pétrus 1995, die allein schon zwischen 4100 und 4500 Euro liegt.
Ganz ohne Wein auf knapp 5000 Euro schafft es eine Burgerkreation aus den Niederlanden. Der Ultra-Luxus-Burger namens „Golden Boy“ des „De Daltons Diner“ in Voorthuizen wird unter einer Glocke von mit Whiskey aromatisiertem Dampf serviert. Die Zutaten: Fleisch vom Wagyu-Rind, Königskrabben, Beluga-Kaviar, Iberico, geräucherte Mayo aus Enteneiern, weißer Trüffel, Barbecue-Sauce mit Katzenkaffee, in Matcha eingelegte Tomate und ein goldenes Brötchen, das mit Dom Pérignon angereichert wurde.
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Süßigkeiten für 200 Euro
Es sind aber gar keine warmen Mahlzeiten nötig, um ganz tief in die Tasche greifen zu müssen. Selbst Süßigkeiten lassen sich, zumindest in der Theorie, zu einem absoluten Rekordpreis kaufen. Die teuerste Schokolade der Welt namens To‘ak etwa kostet pro Kilogramm 12.360 Euro. Im Internet finden sich kleine quadratische Boxen mit Schokolade in der Größe einer kleinen Rittersport für 200 US-Dollar. Das Produkt besteht zu 77 Prozent aus einer extrem seltenen Kakaosorte namens Nacional, die in Ecuador wächst. Die Bohnen können nur in geringer Stückzahl geerntet werden.
Wer es lieber herzhaft mag, für den hat die schwedische Brauerei St. Eriks die teuersten Kartoffelchips der Welt erfunden. Fünf einzelne Chips in einer schön gestalteten Packung für 50 Euro – also 10 Euro pro Kartoffelchip. Die Mandelkartoffeln wurden unter anderem mit Matsutake-Pilzen, getrüffeltem Seegras und regional angebauten Leksand-Zwiebeln gewürzt. Offenbar waren sie aber kein Verkaufsschlager, inzwischen sind sie nicht mehr erhältlich.
Wer die Mischung aus süß und salzig präferiert, der greift am besten zu „Berco‘s Billion Dollar Popcorn“. Der US-Hersteller verkauft Popcorn für 5 Dollar – allerdings nicht pro Packung, sondern pro Korn! Hochgerechnet auf einen typischen Kinoeimer wären das etwa 475 Dollar. Was macht dieses Popcorn so teuer? Zum einen ist es das wertvolle Salz von der dänischen Insel Læsø, zum anderen ist das Popcorn mit 23 Karat schwerem essbarem Gold bestreut.
Die teuersten Luxusgerichte überhaupt
Wer sich trotz dieser enormen Preise nicht mit Snacks oder Süßigkeiten zufrieden geben will, dem bleibt nur noch exquisites Luxusessen. Auf der Liste der teuersten Lebensmittel der Welt steht etwa der Blauflossenthunfisch, der als mild, zart und einfach in der Zubereitung gilt. Das hat seinen Preis: 9700 Euro muss man für das Kilogramm bezahlen.
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Der Almas-Kaviar ist pro Kilogramm für 22.000 bis 30.000 Euro zu haben. Er stammt von besonders alten Beluga-Stören, nur 20 bis 30 Kilogramm gibt es davon im Jahr.
Und wer noch ein Getränk zu seinem Mahl sucht, der greift am besten zum Da-Hong-Pao-Tee. Er wird im Wuyi-Gebirge in der ostchinesischen Provinz Fujian angebaut. 2004 wurden bei einer seltenen Auktion 20 Gramm dieses Tees für 18.500 Euro versteigert. Einziges Manko: Abseits solcher Auktionen lässt sich der Tee leider nicht käuflich erwerben. Von der Mutterpflanze existieren nur noch wenige Exemplare, sodass der Tee lediglich Staatsgästen in China als Geschenk überreicht wird.
Author: Ryan Macdonald
Last Updated: 1699776362
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